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Einleitung

Einleitung

Der vorliegende Leitfaden über Reinigungsarten und -verfahren, sowie den Werterhalt von elastischen Bodenbelägen wurde vom FRT-Arbeitskreis „elastische Bodenbeläge’’ erarbeitet.
Mit diesem Leitfaden wird dem Leser eine Entscheidungshilfe für mehrere Aspekte zum Thema elastische Bodenbeläge an die Hand gegeben. Dies sind u. a.:

  • Auswahl geeigneter Reinigungs- und Pflegeprodukte bzw. -verfahren
  • Werterhalt durch fachgerechte Reinigung und Pflege
  • Erzielung eines wirtschaftlichen Ergebnisses
  • Vorbeugung / Fehlervermeidung
  • Fehlersuche / Ursachen erkennen und verstehen

Zu den elastischen Bodenbelägen werden im Rahmen dieses Leitfadens Linoleumbodenbeläge, PVC- und CV-Bodenbeläge, Elastomer-/Kautschukbodenbeläge, Polyurethan-(PUR)-
Bodenbeläge und Thermoplastbodenbeläge (z. B. Polyolefinbeläge) gezählt.

Bodenbeläge sind aufgrund der täglichen Nutzung die am stärksten beanspruchten Bauteile in einem Gebäude. Für deren Werterhalt sind daher bestimmte Voraussetzungen unabdingbar. Mechanische Beschädigungen können durch Reinigungs- und Pflegemaßnahmen nicht mehr entfernt werden. Architekten, Bauherren, Objektbetreiber, sowie Verfasser von Gebäudeausschreibungen sollten daher genau prüfen, welche generellen Anforderungen im Hinblick auf elastische Bodenbeläge im Objekt zu erfüllen sind (Anforderungsprofil).

Die vorliegenden Informationen sollen dazu beitragen, im Rahmen des Wettbewerbs den Werterhalt durch unterschiedliche Reinigungs- und Pflegemaßnahmen stärker in den Vordergrund zu stellen. Hierbei ist deutlich zu machen, dass Reinigungs- und Pflegemaßnahmen den Wert eines Bodenbelages erhalten, jedoch nicht die werkseitig vorgegebene Qualität eines Belages oder die Oberflächenvergütung verbessern können.

Aufgrund der Vielfalt an unterschiedlichen elastischen Bodenbelägen mit z. T. sehr unterschiedlichen Oberflächenvergütungen in Kombination mit den unterschiedlichen Verlegetechniken, sowie Untergründen kann eine generelle Empfehlung für die Auswahl und Verlegung solcher Bodenbeläge nicht gegeben werden. Hierfür müssen die beteiligten Personen
(Architekten, Bauphysiker, Hersteller der Bodenbeläge, ausführendes Unternehmen, Gebäudebetreiber und -nutzer etc.) anhand der Gegebenheiten vor Ort, der Nutzungsart und
-intensität, der gewünschten Qualität und Optik gemeinsam eine Entscheidung treffen. Hilfreich für diese Entscheidung können aber die in diesem Leitfaden genannten Informationen
sein.

Die einzusetzenden Reinigungs- bzw. Pflegeverfahren werden im Wesentlichen von der Art der Oberfläche des elastischen Bodenbelags und der Verschmutzung bestimmt. Reinigungsverfahren, notwendige Geräte wie Scheuersaugmaschine, Moppbezüge usw. sowie Reinigungs- und Pflegemittel sind auf die vorgefundene Oberflächenstruktur (Rauigkeit, Verdrängungsraum, Strukturen bei trittsicheren Belägen etc.) die stoffliche Zusammensetzung (z. B. PVC- oder Linoleumoberfläche, PUR-Vergütung usw.) und die Güte der handwerklichen Ausführung (Verklebung, Verschweißung etc.) abzustimmen. Bei der Auswahl der notwendigen Reinigungsgerätschaften (Mechanik) wiederum müssen deren Vor- und Nachteile hinsichtlich der gestellten Anforderungen durch den zu entfernenden Schmutz, den zur Verfügung stehenden Reinigungs- und Pflegemitteln, sowie den Bodenbelagsmaterialien sorgfältig gegeneinander abgewogen werden, um ein wirtschaftliches und zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Die Reinigungs- und Pflegeempfehlungen für elastische Bodenbeläge in diesem Leitfaden stützen sich auf den aktuellen Stand der Reinigungstechnik, sowie praktische Erfahrungen.
Die vorliegende Informationsschrift soll eindeutige Begriffsdefinitionen der Reinigungsarten und damit verbundener Reinigungsverfahren schaffen, die für die Werterhaltung von elastischen Bodenbelägen in Frage kommen. So werden die Begriffe nicht nur eindeutig definiert, sondern den einzelnen Reinigungsarten auch die korrespondierenden Reinigungsverfahren
zugeordnet. Dies ermöglicht eine gemeinsame Sprache zwischen den an der Werterhaltung beteiligten Kreisen (Verleger, Facility Management-Verantwortliche, Reinigungsdienstleister,
Reinigungsmittel- und Gerätehersteller), erleichtert das Beratungsgespräch beim Kunden bzw. Belagsnutzer und harmonisiert die Erstellung von Reinigungs- und Pflegeempfehlungen.

Es wird somit vermieden, dass durch eine großzügige Interpretation der Leistungsfähigkeit und des erreichbaren Ergebnisses von Reinigungsarten und -verfahren ein Vorteil „künstlich“ hervorgerufen wird. Der Kunde soll eine möglichst realistische Vorstellung erhalten mit welchen Verfahren und unter welchen Bedingungen ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen ist. Falsche Erwartungen an den Boden oder das Reinigungskonzept sollen dadurch verringert werden. Hierbei kommt leider die Tatsache hinzu, dass der Wettbewerb und die Auswahl der verwendeten Reinigungs- und Pflegeprodukte in vielen Fällen ausschließlich durch den Preis und nicht durch die Qualität der Reinigung bzw. die Qualität der eingesetzten Produkte bestimmt werden. Dadurch sind Reklamationen vorprogrammiert.

Aufgrund des steigenden Anspruchsverhaltens (z. B. seitens der Kunden) sollte eine Basis für die Leistung der Gebäudereiniger geschaffen werden. Hierbei sollte möglichst klar herausgearbeitet werden, was die einzelnen Reinigungs- und Pflegeprodukte bzw. -verfahren leisten können. Im Rahmen von Kostenkalkulationen ist daher ein möglichst intensiver Informationsaustausch zwischen Kunde und Dienstleister/Anbieter zu empfehlen. Denn die Minimierung der Unterhaltskosten fängt bei der Bauplanung an und nicht bei der Gebäudereinigung. Darüber hinaus wird empfohlen, den Ist-Zustand des Bodenbelages in einem Gebäude
schriftlich und durch entsprechende Fotos zu dokumentieren.

An der Erstellung dieser Informationsschrift waren Experten u. a. aus dem Kreis der Hersteller und Fachverbände von Bodenbelägen, Reinigungs- und Pflegemitteln, Reinigungsmaschinen sowie Reinigungsdienstleister und das wfk – Cleaning Technology Institute e.V. beteiligt. Sie entspricht dem allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Alle Informationen wurden von den Arbeitskreismitgliedern sorgfältig zusammengestellt; sie können jedoch naturgemäß nur allgemeine Hinweise darstellen. Das korrekte Vorgehen bei
der Auswahl und Verlegung von Bodenbelägen sowie bei der sachgerechten Durchführung von Reinigungs-, Hygiene- und Pflegemaßnahmen muss im individuellen Einzelfall ausschließlich in der Verantwortung des Planers und der beteiligten Unternehmen liegen. Hierbei sind auch die Hinweise der Belags- sowie der Reinigungsmittelhersteller (technische Datenblätter, Produktinformationen, Sicherheitsdatenblätter etc.) zu berücksichtigen.

Diese Ausarbeitung kann mit weiteren Informationsmaterialien bei der Geschäftsstelle der FRT bezogen werden. Dort sind auch weitere wichtige Informationen zum Werterhalt von verschiedenen Bodenbelägen erhältlich. Eine vollständige Liste dieser Informationsschriften befindet sich in Anhang 4 „Literatur“.

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