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Kapitel 2: Qualität der Bodenbelagsarbeiten und Verlegung

Damit ein ideales Reinigungs- und Pflegeergebnis erzielt werden kann, muss schon bei der Verlegung auf eine fach- und sachgerechte Durchführung geachtet werden. Elastische Bodenbeläge verlangen stets besonders akkurat vorbereitete, glatte und saubere Untergründe, da sich jegliche Unebenheiten oder Verschmutzungen im Oberbelag unweigerlich abzeichnen. Solche Unebenheiten können dann neben Problemen bei der Reinigung auch zu einem verstärkten Verschleiß führen.

In den folgenden beiden Tabellen sind einige häufig vorzufindende Probleme im Zusammenhang mit der Verlegung, deren Auswirkungen auf die Reinigung bzw. Pflege sowie etwaige Behebungsmöglichkeiten aufgeführt. Aufgrund der Komplexität des Themas „Verlegung von Bodenbelägen“ kann hier nur ein kurzer Überblick wiedergegeben werden. Für weitergehende Information sei an dieser Stelle auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen.

Untergrund

Problem Behebung/ Hinweis

Die in der VOB-C (DIN 18365 [4]) und
DIN 18202 [5] festgelegten Toleranzen zur
Ebenheit des Belages sind erfahrungsgemäß zu
groß (siehe Anhang 1) und können zur verschiedenen Problemen führen:

  • Erhöhung des Reinigungsaufwandes
  • Verschlechterung des Reinigungsergebnisses
  • Verschleißerhöhung (Belagskonstruktion und
    Pflegefilm)
  • Verschlechterung der Optik
  • Einschränkung der Anwendbarkeit der Reinigungsmethoden

(siehe Tabelle 23, Abb. 1-3, 10)

Grundlage für eine wirtschaftliche Unterhaltsreinigung mit optimaler Werterhaltung ist eine bestmögliche ebene Belagsoberfläche. Hier kann die DIN 18202 nicht als alleinige Grundlage herangezogen werden. Es ist eine Überarbeitung der Norm anzustreben.

Voraussetzung für eine ebene Belagsoberfläche ist, dass der Verarbeiter im Zuge der Untergrundvorbereitung über eine Spachtelung (Rakeltechnik) in ausreichender Schichtstärke (mind. 2 mm) einen verlegereifen, ebenen Untergrund ohne Abzeichnung von Kellenschlägen, Zahnriefen, Kleinpartikeln auf der Belagsoberfläche nach dem Stand der Technik erstellt.

Die großzügige Auslegung der DIN 18202 [5] entbindet den Auftraggeber keinesfalls langfristig die Verantwortung hinsichtlich der späteren negativen Optik zu übernehmen.
Vor Verlegung unbedingt Kontrolle des Untergrundes durch den verantwortlichen Auftraggeber; sichtbare Zahnriefen, Kellenschläge etc. sind durch mechanische Nacharbeit zu beheben.

Klima/ Verlegung

Problem Behebung/ Hinweis

Alle elastischen Bodenbeläge werden sowohl
bei der Einbringung als auch wie in der späteren
Nutzung durch klimatische und verlegetechnische Faktoren beeinflusst, wie z. B.:

  • Luftfeuchte,
  • Lufttemperatur
  • Sonneneinstrahlung, (siehe Tabelle 23, Abb.
    31, 32),
  • Tageslicht
  • Lagerung des Belages,
  • Anlieferung
  • Verarbeitung vor Ort

Diese Faktoren können unterschiedliche negative Auswirkungen zur Folge haben, die sich in der Unterhaltspflege verstärkt bemerkbar machen und die Gesamtoptik und das Ergebnis
beeinträchtigen, wie z. B.:

  • mangelhafte Nahtabdichtung/ Nahtverschweißung (Tabelle 23, Abb. 45, 46)
  • schlechte Flankenhaftung an den angefrästen Nahtfugen und hieraus resultierend offene Risse
  • eingefallene Nähte mit Schmutzansammlung
    im Nahtbereich
  • überstehende Nähte mit Schmutzansammlung vor und hinter den Nähten
  • Spitznähte/ Stippnähte
  • Blasenbildung/ Beulenbildung
  • Druckstellen aus falscher Materiallagerung bzw. zu früher statischer/ dynamischer Belastung
  • Abzeichnung von Klebstoffriefen und -wülsten
    sowie kleinerer Partikel im Untergrund. Dies führt zu Finish-Unterschieden auf der Belagsoberfläche, beeinträchtigt das Reinigungsergebnis (siehe Tabelle 23, Abb. 1, 10) und
    bedingt beim maschinellen Polieren durch "Abstreifwirkung" eine stärkere Materialbelastung.

Vor der Verlegung von elastischen Bodenbelägen ist sicher zu stellen, dass negative Einflüsse durch z. B erhöhte Untergrundfeuchte, eingeschaltete Fußbodenheizung, Zugluft, etc. (s. auch VOBC (DIN 18365 [4])) vermieden werden.

Verarbeitende Materialien sind ausreichend zu akklimatisieren (siehe Herstellerangaben).

Fußbodenheizungen sind 3 Tage vor der Verlegung, während und bis zu 7 Tage nach der Verlegung mit einer Oberflächentemperatur von 18-22°C in Betrieb zu halten (entspr. DIN 18365 [4]).

Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung
sind während und bis zu 3 Tage nach der Verlegung zu vermeiden etc.

Nach der Verklebung des Bodenbelages ist eine ausreichende Wartezeit (zum Abbinden des Klebers, ggfs. bis zu 72 h) vor mechanischen Belastungen einzuhalten.

Die Verarbeitungs- und Verlegevorschriften der Hersteller (Bodenbeläge, Klebstoffe, etc.) sind unbedingt zu beachten.

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