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Kapitel 6: Reinigung und Pflege

Die Reinigung und Pflege elastischer Bodenbeläge sind das letzte Glied in der Kette des Werterhalts. Sofern die anderen Voraussetzungen, z. B. richtige Belagsauswahl und -verlegung, Sauberlaufzonen etc., alle gegeben sind, tragen die Reinigungs- und Pflegemaßnahmen maßgeblich dazu bei, den Wert eines Bodenbelages zu erhalten. Hierbei kann allerdings die werkseitig vorgegebene Qualität eines Belages oder die Oberflächenvergütung nur erhalten, jedoch nicht verbessert werden.

Damit die Reinigung und Pflege auch die geforderten Ansprüche erfüllen kann, werden im Folgenden kritische Punkte aufgeführt, die bereits vor der Nutzung und damit vor der Reinigung und Pflege zu beachten sind. Weiterhin werden Anforderungen an die Reinigung definiert und bei elastischen Bodenbelägen spezifisch auftretende Problematiken hinsichtlich der Fugen, Nähte, Wandabschluss/Sockelausbildungen etc. aufgezeigt, sowie Tipps zur Beseitigung der häufigsten Bodenbelagsreklamationen gegeben.

An dieser Stelle muss verstärkt darauf hingewiesen werden, dass Reinigungsvorschriften (bei trittsicheren Bodenbelägen) und Reinigungsempfehlungen der Hersteller der Bodenbeläge für eine fachgerechte Durchführung von Reinigungs- und Pflegemaßnahmen vom Bodenverleger bzw. danach vom Gebäudebetreiber rechtzeitig an alle nachfolgenden Instanzen, z. B. Gebäudereiniger, weitergegeben werden sollten. Die Übergabe dieser Reinigungsund Pflegeanweisung ist sehr wichtig, weil erfahrungsgemäß Schäden an elastischen Bodenbelägen innerhalb der Nutzungsdauer häufig auf Grund unzureichender oder falscher Reinigungs- und Pflegemaßnahmen auftreten. Die Weitergabe bzw. auch die nicht erfolgte Weitergabe sollten auf jeden Fall schriftlich dokumentiert werden (s. Anhang 3: Checkliste zur Gebäudeübernahme). Mittels der erhaltenen Reinigungs- und Pflegeanleitungen für die unterschiedlichen Bodenbeläge sowie der weiteren objektspezifischen Informationen sollte dann zusätzlich eine objektbezogene Pflegeanleitung erstellt werden.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die richtige Reinigung und Pflege von trittsicheren Bodenbelägen (s. auch Einleitung Kapitel 3). Bei der Gebäudeübernahme ist es ratsam, den aktuellen Zustand fotografisch und mittels einer geeigneten Messmethode, z B. Bestimmung der Gleitreibungskoeffizienten mittels GMG 200 [15] zu dokumentieren. Diese Prüfung sollte dann in regelmäßigen Abständen, am besten nach einer erfolgten Reinigung wiederholt werden. Nur so ist es möglich, auftretende (negative) Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und auszuschließen, dass dies von den gewählten Reinigungsarten und –verfahren herrührt. 

Vor der Nutzung

Problem Behebung/ Hinweis

Das spätere Werterhaltungskonzept (Berechnung der Folgekosten) fehlt oft in der Ausschreibung des Architekten

Informationen fehlen über:

  • Art der Erstreinigung/ Einpflege
  • Art, Beschaffenheit, Konstruktion des Bodenbelages
  • Reinigungs- und Pflegevorschriften/- empfehlungen des betreffenden Bodenbelages

Vor der Abgabe eines Angebotes über Bauschlussreinigung/Unterhaltsreinigung Objektbegehung mit allen Beteiligten und Erstellen eines Reinigungsplanes unter Berücksichtigung folgender Punkte:

  • Aufgrund der Information über die beabsichtigte Nutzung ist die Ersteinpflege auf Umgebungseinflüsse und Qualitätsansprüche abzustimmen.
  • Bauzeichnung mit Bodenbelägen
  • Aufmaßliste/ Raumbuch
  • Gewünschter Reinigungsstandard
  • Grad und Art der Überstellung
  • Arbeitszeiten im Gebäude
  • Reinigungstage
  • Reinigungsintervall
  • Reinigungssystem
  • Reinigungsmittel (nach Möglichkeit inhaltsstofforientiert)
Unzureichende Abstimmung zwischen Architekten, Bodenleger, Gebäudenutzer, Reinigungsdienstleister und evtl. Folgedienstleister.

Die Weiterreichung der notwendigen Unterlagen (s. u.) an den Dienstleister ist
notwendig und z. T. auch zwingend vorgeschrieben.

Gegebenenfalls hat der Reinigungsdienstleister die notwendigen Unterlagen vor Beginn der Reinigungs- und Pflegemaßnahmen anzufordern und den Nichterhalt ggf. zu dokumentieren (s. Anhang 3: „Checkliste zur Gebäudeübernahme“).

Bei fehlenden Unterlagen ist generell der anerkannte Stand der Gebäudereinigungstechnik einzuhalten.

Eine fehlende Reinigungsvorschrift:

Ein rutschhemmend ausgerüsteter Bodenbelag ist nach Baustellenverordnung ein sog. „Sicherheitsbaudetail“ (§ 3 Abs. 2 Nr. 3 BaustellV [16] und RAB-32 - Unterlagen für spätere Arbeiten [17]).

Für diese muss bei Übergabe des Objektes an den Auftraggeber eine verbindliche Reinigungsvorschrift übergeben werden. Die Weiterreichung an den Nutzer/Betreiber bzw. nachfolgend an den Dienstleister ist zwingend vorgeschrieben.

Eine fehlende Reinigungs- und Pflegeanleitung.

Im Gegensatz zu den Reglungen für die
Übergabe einer Reinigungsvorschrift bei sicherheitsrelevanten Bodenbelägen (s. vorheriger Eintrag) gibt es für Reinigungsund Pflegeanleitungen bei „normalen“ Bodenbelägen keine gesetzlichen Reglungen. In der DIN 18365 ”Bodenbelagarbeiten” [4] heißt es unter 3.1.4. ”Ausführung” allerdings:

Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber die schriftliche Pflegeanleitung
für den Bodenbelag zu übergeben.

D. h. auch für „normale“ Bodenbeläge sollten im Sinne der Werterhaltung durch
eine optimale Reinigung- und Pflege Reinigungs- und Pflegeanleitungen der Bodenbelagshersteller an alle relevanten Stellen weiter gegeben werden.

Allgemeiner Bauschmutz auf dem Boden.
Im Sinne der Werterhaltung ist eine fachund sachgerechte Entfernung von Bauschmutzen durchzuführen. Eine Bauschlussreinigung ist eine besonders zu vergütende Leistung (siehe z. B. Richtlinien für Vergabe und Abrechnung im Gebäudereiniger-Handwerk).

Anforderungen an die Reinigung

Problem Behebung/ Hinweis

Falsche Reinigung und Pflege resultiert z. B. oft
aus:

  • Mangelnde Fachkenntnisse und/oder Dokumentation über:
  • - den Bodenbelag
  • - die Eigenschaften und Dosierung von Reinigungs- und Pflegemitteln
  • - die Wirkung von Reinigungsgeräten und Zubehör
  • Nicht vorhandene oder ungeeignete Maschinen und Zubehör (s. u.)
  • unangebrachte Reduzierung der Reinigungskosten / zu hoher Kostendruck durch zu geringes (eingeplantes) Budget
  • Reinigungsfrequenz nicht auf Schmutzbelastung/Nutzungsfrequenz abgestimmt

Festlegung des Arbeitsverfahrens mit den
erforderlichen Gerätschaften unter Berücksichtigung von:

  • Schulung der Mitarbeiter
  • Reinigungs- und Pflegeanleitungen
    (evtl. Reinigungsvorschrift, s. hierzu
    auch Tabelle 19)
  • technischen Merkblättern für Chemikalien bzw. Bedienungsanleitungen derReinigungsgerätschaften
  • Objektbegebenheiten
  • Objektnutzung
  • Schmutzeintrag
  • Bodenbelastung (Gewichte)

Diese Daten sollten durch Gebrauch der gemeinsamen Checkliste der Fachverbände („Checkliste zur Gebäudeübernahme“, Anhang 3) abgefragt werden.

Verursachen von Schäden durch:

  • ungeeignete Maschinen und Gerätschaften
  • unsachgemäße Lagerung der Maschinen und Gerätschaften (z. B. Abstellen auf Bürstenwalzen und -Pads)
  • mangelhaft gepflegte und/oder gewartete Maschinen und Gerätschaften

Verursachen von Schäden bedingt durch falsche Handhabung der Reinigungs- und Pflegemittel:

  • unsachgemäße Lagerung (z. B. Frostschäden)
  • Mindesthaltbarkeit überschritten
  • Undichte/Offene Gebinde (z. B. Verkeimung oder Verschütten möglich)
  • vorverdünnte Reinigungschemikalien (Unwirksame Konservierung kann zur Verkeimung führen)
  • Einsatz ungeeigneter oder falsch dosierter Reinigungsmittel
  • Regelmäßige Wartung der Maschinen und Gerätschaften durch Fachpersonal gemäß Wartungsplan des Herstellers
  • alle ortsveränderlichen elektrischen Geräte müssen regelmäßig nach BGV A3 [18] überprüft werden
  • sachgemäße Pflege
  • Reinigungsutensilien nach Gebrauch gründlich reinigen
  • Waschanleitung für Reinigungstextilien beachten
  • korrekte Lagerung von Reinigungsmitteln und Gerätschaften
  • Einhalten der Anwendungsvorschriften der Reinigungs- und Pflegemittelhersteller
  • regelmäßige Kontrolle der Reinigungsund Pflegechemikalien

Fugen, Nähte, Wandabschluss/Sockelausbildungen etc.

Problem Behebung/ Hinweis

Offene Fugen bei Wandabschluss / Sockelausbildung.

(siehe Tabelle 23, Abb. 45, 46):

 

offene Nähte (siehe Tabelle 23, Abb. 45, 46):

  • offene Belagskanten
  • aufstehende (Stippnähte)

Gefahr der Durchfeuchtung des Untergrundes, Folge z. B.: Belagsablösung, Zersetzung, Geruchsbildung

 

Um Fugen vor Durchfeuchtung zu schützen, sollten Fugen fachgerecht mit geeigneten Werkstoffen verschlossen werden.

Reinigungsmaßnahmen sollten gegebenenfalls angepasst werden.

Wandabschlüsse/Sockelausbildungen sind regelmäßig zu kontrollieren. Beschädigungen der Wandabschlüsse, Sockelausbildungen und Fugen sollten zeitnah nach Feststellung dem Auftraggeber gemeldet werden. Es wird empfohlen, dies zu dokumentieren. Folgeschäden durch eindringende Feuchtigkeit bzw. Nässe sind sonst nicht zu vermeiden.

Um Durchfeuchtung zu vermeiden, empfiehlt es sich, diese Nähte dauerhaft zu schließen. Auch eine Desinfektion ist nur möglich, wenn die Nähte intakt sind.

Erhöhtes Anschmutzverhalten bei unsachgemäß verarbeiteten Fugen und Nähten.
Fugen und Nähte sind je nach Bedarf gesondert zu reinigen, dieser Aufwand ist entsprechend zu vergüten.
Abdichtungsmaßnahmen mit nicht geeigneten Dichtstoffen, z. B. Silikon führen zu starkem Anschmutzverhalten.
Der Schmutz ist durch Reinigungsmaßnahmen nicht zu beseitigen. Es empfiehlt sich Alternativen zu verwenden z. B. Abdichtsysteme auf PU-Basis.
Auf bzw. in dem Fugensilikon kann bei erhöhter Feuchtigkeits- oder Nässebelastung in Kombination mit organischen Rückständen (Schmutz und auch Tenside!) Schimmel auftreten.
In den entsprechenden Bereichen nach Möglichkeit ein mit Fungiziden ausgestattetes Silikon (Sanitär-Silikon) verwenden (hat eine begrenzte Haltbarkeit). Die Verwendung saurer Reinigungsmittel oder die Verwendung von quaternären Ammoniumverbindungen kann die Schimmelbildung höchstens vermindern bzw. verzögern. Bei Befall mit Schimmel ist die einzig wirksame Sanierungsmöglichkeit die Erneuerung der Fuge.

Tipps zur Beseitigung der häufigsten Bodenbelagsreklamationen

Pkt. Erscheinungsbild Mögliche Ursachen Behebung/ Hinweis

1

Verfärbungen, Verschmutzungen bzw. Beschädigungen des Belages in Bürobereichen.

(siehe Tabelle 23, Abb. 18, 19)

  • Bürostühle
  • Zeichenbretter

Anweisung des Reinigungspersonals, häufiger die Laufrollen der Bürostühle zu säubern.

Anweisung des Reinigungspersonals abgesonderte Fette, Öle und Graffiti durch die Dämpfer der Bürostühle aufzunehmen.

Absprache mit Kunden, die Reinigungshäufigkeit entsprechend anzupassen.

Verwenden von geeigneten Unterlagen, geeigneten Stuhlrollen bzw. -gleitern (siehe auch Tabelle 17).

2
Verfärbungen durch Staufeuchte.
  • Büropflanzen, Kübel
  • Ständer
  • Wagen
  • Fußabstreifer

Anweisung an das Reinigungspersonal, den Bereich häufiger zu reinigen.

Absprache mit Kunden, die
Reinigungshäufigkeit entsprechend anzupassen.

Staufeuchtigkeit vermeiden, ggf. häufiger trocknen.

Maßnahme:
wasserdichte Untersetzer verwenden

3

Verfärbungen, Verschmutzungen bzw. Beschädigungen des Belages in Bürobereichen durch die Übergänge im Betrieb (Produktion) zum Büro.

(siehe Tabelle 23, Abb. 4,
12, 19, 20)

Eintragung und Verschleppung von Grobschmutz und sonstigen haftenden Verunreinigungen unter Schuhwerk.

Absprache mit Kunden, die
Reinigungshäufigkeit entsprechend anzupassen.

Zusätzliches Einrichten von
Sauberlaufzonen
(Schmutzfangzonen) bzw.
Schleusen.

4

Verfleckung, Verfärbung, Beschädigungen in Altenheimen, Krankenhäusern, Dialyse usw.

(siehe Tabelle 23, Abb.
22, 33-36, 39)

Verschütten von z. B.:

  • Desinfektionsmitteln
  • Dialysemittelen
  • Urin

Laufrollen von Betten- und
Beistellschränken

Wenn möglich, unmittelbare und sofortige Aufnahme der verschütteten Flüssigkeiten, da ansonsten irreparable Schädigungen auftreten können.

Mit Rücksprache des Fußbodenherstellers geeignete, resistente Beschichtungen auftragen.

Laufrollen entsprechend den Herstellerhinweisen austauschen.

5
Verfleckung mitten im Raum (unerklärlich).
  • Meist durch Umfüllen und Dosieren von Reinigungs- oder Beschichtungsmitteln.
  • Reinigungsutensilien (Wischbezüge, Pads etc.) mit Reinigungsmitteln auf dem Boden abgestellt.

Grundsätzlich sollten Umfüll- und Dosierarbeiten außerhalb der zu bearbeiten Flächen durch-geführt werden.

Verwendete Reinigungsutensilien nicht auf Boden legen, sondern in
entsprechende dichte Behältnisse zwischenlagern.

6
Verfleckung in der Nähe von Mobiliar, Fußleisten, Türen usw.
Ursache ist zumeist das zu nasse aufgetragene Reinigungsmittel. Die Schmutzflotte läuft oft später heraus, trocknet an und beschädigt den Bodenbelag oder die Beschichtung.
An unzugänglichen Stellen nur wenig Flüssigkeit auftragen.
7
Absatzstriche, Gummiabriebe.
durch Begehung
Entfernen durch Cleanern (Hinweise der Bodenbelagshersteller beachten).
8

Gelbliche Verfärbungen von Belagsstellen bei Kontakt mit dunkel pigmentierten Gummimaterialien z. B. Sauberlaufmatten mit Gummikaschierung, Räder etc.

(siehe Tabelle 23, Abb.
38)

Weichmacherwanderungen in die Belagsoberfläche.

Durch Standardreinigung keine Beseitigung möglich.

Vorbeugende Maßnahmen:

Helle Kontaktmaterialien verwenden, Unterlagsmaterialien vorsehen.

9

Verfärbungen in PVCBelägen (teilweise unerklärlich) Substanzen verwandter Stoffarten wandern in den Bodenbelag, z. B. Bitumen, Schuhcreme, Filzstriche, Gummi usw.

(siehe Tabelle 23, Abb.
39)

Substanzen verwandter Stoffarten wandern in den Bodenbelag ein.

Migration (Farbstoffe wandern nach dem Prinzip „Gleiches löst Gleiches“ in den Belag ein)

Meist irreversible Schäden. Bei neuartigen werkseitigen PUR Beschichtungen ist diese Problematik reduziert.

Vorbeugende Maßnahmen:

Nach Rücksprache mit Belagshersteller eine geeignete Beschichtung aufbringen. Hierdurch kann
 die Migration in der Regel allerdings nur verzögert werden.

10
Verfärbungen auf elastomer Belägen (unterschiedliche Farben) / nicht beschichteten Linoleumbelägen (meist gelbe bis grau Verfärbung) (siehe Tabelle 23, Abb. 25-27).
Einsatz ungeeigneten Reinigungsmitteln (z. B. zu hohe Alkalität (pH > 10), hoher Lösemittelanteil. Bei Linoleum kommt es zu einer Verseifung des Materials.

Geeignete Reinigungsmittel verwenden (Angaben der Bodenbelags- bzw. Reinigungsmittelhersteller beachten). Anweisung an das Reinigungspersonal: grundsätzlich keine Reinigungsmittel mit einem pHWert über 9 einzusetzen (alkalische Reinigungsmittel).

Bei bereits geschädigten Belägen keine Problemlösung möglich, da die Schädigungen irreversibel sind.

11

Schlieren, Streifen und Klebrigkeit auf Bodenbelägen.

(siehe Tabelle 23, Abb. 7,
43, 44)

  • Unter- oder Überdosierung von Reinigungsmitteln. Damit zu wenig oder zu viel zurückbleibende Reste.
  • Ungeeignete (z. B. durch Alterung) oder nicht richtig ausgewaschen Wischbezüge.
  • Unzureichende Schmutzentfernung z. B. bei einstufigen Verfahren oder bei falscher Anwendung der Gerätschaften.
  • Nicht aufgenommene Schmutzflotte kann beim Trocknen Streifenbildung auf dem Belag erzeugen.
  • Durch Sprühreinigung wurden nicht alle Oberflächen benetzt.
  • Rückstände von Desinfektionsmitteln können (auch richtig dosiert) nach mehreren Anwendungen zu einer Klebrigkeit führen (s. auch Pkt. 16).

Mehrmaliges Wischen oder maschinelle Zwischenreinigung mit Wasser oder geeignetem Reiniger (z. B. Alkoholreiniger).

Sachgerechte Aufbereitung der Reinigungstextilien

Reinigungsverfahren dem Schmutzeintrag anpassen z. B. mehrstufige Verfahren, Reinigungsintervalle, Schulungen des Reinigungspersonals, Maschineneinsatz, ggf. Grundreinigung.

Vorschubgeschwindigkeit der Reinigungsmaschine verringern und Sauglippen überprüfen.

Flächen überlappend mit Maschine abfahren.

Saubere Textilien verwenden oder 2-stufig wischen.

Mopp richtig auspressen bzw. Funktion der Mopppresse überprüfen.

Bei kontinuierlicher Anwendung der Sprühreinigung sollte von Zeit zu Zeit eine ganzflächige Nassreinigung durchgeführt werden.

Beseitigung der nach mehreren Desinfektionsvorgängen angesammelten Desinfektionsmittelrückstände durch eine Sonderreinigung.

12

Pflegefilm zieht sich beim Einpflegevorgang zu Nestern und Pfützen zusammen (Inselbildung).

(siehe Tabelle 23, Abb. 23, 24)

Benetzungsprobleme
durch:

  • Reinigungsmittelrückstände
  • Produktionsbedingte Rückstände
  • Belagstypische Eigenschaft
  • Ungenügende Mechanik bei der Grundreinigung

Grundreinigung mit geeignetem Reinigungsmittel und angepasster Mechanik zur vollständigen Entfernung der vorhandenen Rückstände auf der Belagsoberfläche (siehe Tabelle 1). Nach der Grundreinigung sollte die Oberfläche auch gut mit Wasser gespült werden.

Reinigungs- und Pflegeempfehlung des Herstellers beachten.

13
Klebriger Pflegefilm nach Einpflege mit einer Polymerdispersion.
  • Zu dicker und ungleichmäßiger Filmauftrag
  • Kein geeignetes Auftragsgerät verwendet.
  • Zu große Menge auf einmal aus dem Kanister auf den Belag ausgeschüttet – daher Verteilen zu langwierig.
  • Falsche klimatische Bedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) bei der Befilmung
  • Ungeeignete Lagerung der Dispersion (Kälte bzw. Hitze) führt zum „Umkippen“ der Dispersion (Phasenseparation/“Aufra men“).
  • Dispersion vor Gebrauch
    nicht ausreichend homogenisiert/ aufgeschüttelt (sofern nötig).

Anwendungs- und Lagerungshinweise der Dispersionshersteller sollten Beachtet werden.

Aufgetragene Menge an die Saugfähigkeit des Belages anpassen. Schaumbildung vermeiden.

Die zu verteilende Menge sollte so gewählt werden, dass gleichmäßiges und systematisches Verteilen problemlos möglich ist.

Saubere, fusselfreie Textilien verwenden.

Befilmung nur durchführen, wenn die Temperatur zwischen 15 °C und 27 °C bzw. die Luftfeuchtigkeit unter 70 % r. F. liegt.

Grundreinigung mit geeignetem Reinigungsmittel. Danach erneute Einpflege mit der empfohlenen Polymerdispersion in Verbindung mit geeignetem Auftragsgerät. Bei nicht zu starkem Effekt ggf. Egalisierung durch trockene Pflegefilmsanierung möglich.

 

14
Polymerpflegefilm wird im Zuge der Unterhaltsreinigung stellenweise weißlich oder klebrig und schmutzt stärker an (siehe Tabelle 36).

Ursache ist meist nicht die Unterhaltsreinigung an sich, sondern die auf den Bodenbelag absichtlich (Oberflächendesinfektion) oder unabsichtlich (z. B. Händedesinfektion) aufgebrachten Desinfektionsmittel.

Quarternären Ammoniumverbindungen (Quats) könne zu einer klebrigen Oberfläche führen, die schneller wieder Anschmutzt. Stark alkoholhaltige Desinfektionsmittel können weiße Flecken hinterlassen.

Objektspezifisch entscheiden, ob eine Einpflege mit Wischpflegemittel statt einer Polymerdispersion ggf. sinnvoller. Zur Beseitigung der Flecken gründliche Reinigung mit geeignetem Reinigungsmittel und geeignetem Pad. Anschließend Stellen durch z. B. Spraycleanern ausbessern.

Gegebenenfalls ist eine Grundreinigung und erneute Einpflege notwendig.

15

Starker Verschleiß des Polymerpflegefilmes nach kurzer Zeit.

(siehe Tabelle 23, Abb. 11, 12)

  • Keine oder unzureichende Schmutzfangzonen
  • Zu große Reinigungsintervalle
  • Unzureichender Pflegefilm
  • Abrasive Materialien oder ungeeignete Reinigungsmittel zur laufenden Reinigung verwendet

Für ausreichende
Schmutzfangzonen und
deren Unterhalt sorgen.

Reinigungsintervall der
Frequentierung anpassen.

Anzahl der Aufträge des
Pflegemittelfilms nach
Saugfähigkeit des Belages
ausrichten.

Reinigungsmechanik und
Reinigungsmittel entsprechend ihrem vorgesehenen Anwendungszweck einsetzen.

Sonstiges:

Evtl. Einsatz von Wischpflegemitteln sorgt für regelmäßiges Aufbringen von
Pflegesubstanzen.

Bei großflächigem Verschleiß Grund-reinigung und erneute Einpflege/ Beschichtung.

Bei Verschleiß kleinerer Teilflächen zunächst gründlich reinigen, dann beeinträchtigen Bereiche mit dem entsprechenden Pflegemitteln angleichen (z. B. Cleanern) oder im Verfahren der trockenen Pflegefilmsanierung egalisieren.

Polieren verdichtet den Pflegemittelfilm und erhöht die Widerstandsfähigkeit.

16
Nichthaftende Beschichtungen, die bereits durch normales Betreten der Flächen abblättern oder sich spätestens nach der ersten Reinigung auflösen (siehe Tabelle 23, Abb. 40, 42).
  • Nicht sachgerechte Grundreinigung (falsche Konzentration der Reinigungsmittel, keine Neutralisation, Alkali- oder Tensidreste etc.)
  • Einige Bodenbeläge lassen sich Aufgrund ihrer Oberflächeneigenschaften nicht oder nur mit größerem Aufwand beschichten

Flächen immer ausreichend spülen (neutralisieren) und trocken wischen (siehe Grundreinigung in Tabelle 1).

Die entsprechenden Trockenzeiten des jeweiligen Belages müssen eingehalten werden. (z. B. Linoleum mindestens 12-24 h Trocknungszeit).

„Nichtbeschichtbare“ Bodenbeläge müssen vor einer Befilmung entsprechend vorbereitet werde (z. B. entfernen oder aufrauen der werkseitigen
Beschichtung, siehe Anhang 2).

17
Belagsoberfläche nach der Grundreinigung und Abtrocknung fleckig (z. B. glänzende Stellen, vor allem im Randbereich).
Entfernung der alten Pflegemittelschichten nicht vollständig.

Grundreinigung auf den betreffenden Belagsstellen wiederholen.

Einwirkzeit des Grundreinigers einhalten, Antrocknen des Grundreinigers vermeiden.

Randbereiche von Hand bearbeiten (nacharbeiten)

18

Abpudern des Belages (Pflegefilmes) z. B. bei Linoleum.

(siehe Tabelle 23, Abb. 28-30)

  • Vor einer Beschichtung keine ausreichende Trocknungszeit des Belages nach der Grundreinigung.
  • Zugluft oder direkte Sonneneinstrahlung bzw. eingeschaltete Fußbodenheizung beim Trocknungsvorgang der Beschichtung
  • Abhängig von Luftfeuchtigkeit
  • Abhängig von Jahreszeit (Kalte Jahreszeit)

Grundreinigung mit geeignetem Reinigungsmittel und anschließend gründlich Nachspülen. Ausreichende Trocknungszeit einhalten. Erneute Einpflege mit der empfohlenen Polymerdispersion.

Nach der Grundreinigung oder dem ersten Auftrag ist es vorteilhaft, den Belag mit einem roten Pad abzufahren (nach dem vollständigen Abtrocknen).

Die staubförmigen Rückstände müssen feucht aufgenommen werden.

Zugluft und direkte Sonneinstrahlung vermeiden.
Fußbodenheizung mindestens 24 h vor der Reinigung ausstellen.

Entsprechend der Luftfeuchtigkeit oder der Jahreszeit längere Trocknungszeit einkalkulieren
(mit steigender Luftfeuchtigkeit sinkt die Verdunstungsrate und damit steigt die Trocknungszeit).

 

19
Schäden auf elastischen Fußbodenbelägen, z. B. Kratzer, Verbrennungen, Druckstellen (nicht gleichmäßige Oberflächenoptik)
Unebenheiten des Untergrundes zeichnen sich auf der Belagsoberfläche ab. Dies führt zur punktuellen Überbelastung z. B. durch Führung von Maschinen, oder falsche Pads.

Einsatz von aggressiven Bürsten oder Pads vermeiden.

Bei Einsatz von Maschinen insbesondere in Kantenund Eckenbereichen manuell von Hand nacharbeiten.

Belastungsgrenzen insbesondere bei Sporthallenbelägen beachten. Durch überfüllte Tanks an Maschinen können Bruch- und Druckstellen entstehen.

Beim Einsatz von HighSpeed- und Ultra-HighSpeed-Maschinen Einbrenner vermeiden, d. h. Anlaufen oder Auslaufen der Maschinen möglichst nicht an einem Punkt.

Bei sichtbaren Erhöhungen durch unsachgemäße Verlegung des Fußbodenbelages punktuelle Bearbeitung über eine längere Zeit vermeiden.

Unbedingt fachliche Anleitung und Pflegeanleitung des Bodenbelagherstellers beachten.

Wir sorgen für excellente Ergebnisse entlang der Wertschöpfungskette
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