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Kapitel 3: Belagsauswahl – allgemeine Kriterien

Aufgrund der Vielfalt an unterschiedlichen elastischen Bodenbelägen mit z. T. sehr unterschiedlichen Oberflächenvergütungen in Kombination mit den unterschiedlichen Verlegetechniken, sowie Untergründen kann eine generelle Empfehlung für die Auswahl (und Verlegung, s. a. Kapitel 2) solcher Bodenbeläge nicht gegeben werden. Hierfür müssen die beteiligten Personen (Architekten, Bauphysiker, Hersteller der Bodenbeläge, ausführendes Unternehmen, Gebäudebetreiber und -nutzer etc.) anhand der Gegebenheiten vor Ort, der Nutzungsart und -intensität, der gewünschten Qualität und Optik gemeinsam eine Entscheidung treffen.

Die Anwesenheit von gleitfördernden Stoffen während der Nutzung des Bodenbelags kann eine bestimmte einzuhaltende Trittsicherheitsklasse notwendig machen. Hierfür muss vor der
Auswahl des Bodenbelags Anhang 2 „Anforderungen an die Rutschhemmung von Fußböden“ der ASR 1.5/1,21 „Fußböden“ [6] zu Rate gezogen werden. Weiterhin ist zu beachten, dass die Beschaffenheit der Belagsoberfläche eine Anpassung der Reinigungsmechanik sowie -chemie erforderlich macht, da in diesen Fällen mit der Reinigung nicht nur ein „sauberer“ sondern auch ein „trittsicherer“ Zustand hergestellt werden muss (siehe auch Kapitel 6).

Im Folgenden sind einige weitere allgemeine Kriterien genannt, die für sämtliche Anwendungsbereiche gültig sind.

Aufbau des Bodenbelags

Problem Behebung/ Hinweis

Schmutzeinbindung und Oberflächendefekte können bei transparenten Nutzschichten stärker sichtbar sein.

(siehe Tabelle 23, Abb. 4-6, 8, 9)

Bei der Belagsauswahl ist die Nutzungsdauer und zu erwartende Frequentierung verstärkt zu beachten.

Farbproblematik

Problem Behebung / Hinweis

Unifarbene oder nahezu einfarbige Bodenbeläge bedeuten einen erheblich gesteigerten Reinigungsaufwand. Je heller bzw. je dunkler die Farbgebung (und damit der Kontrast zum Schmutz), desto schmutzempfindlicher zeigt
sich der Belag.

(siehe Tabelle 23, Abb. 4, 5, 20 22)

Bei Farb- und Designwahl auf objektspezifische Faktoren (Schmutzeintrag, evtl. anfallender Schmutz durch Nutzung, etc.) Rücksicht nehmen. Ggfs. kann, wenn machbar, eine nachträgliche Beschichtung des Bodenbelages hilfreich sein. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Zwischenreinigung ist zu prüfen.

Oberflächenproblematik

Problem Behebung/ Hinweis
Strukturierte Oberflächen: es ist mit einem erhöhten Reinigungsaufwand zu rechnen.
Geeignete Farbauswahl beachten. Geeignete Reinigungsverfahren anwenden, da das Reinigungsergebnis bei strukturierten Oberflächen vor allem hiervon abhängig ist.
Glanzgrad der Oberfläche: je höher der Glanz, desto sichtbarer sind Beschichtungsfehler, Wischspuren und mechanische Defekte (z. B. Gebrauchsspuren).
Auswahl des Belages hinsichtlich des Oberflächenglanzes.
Unterschiedliche Beläge nebeneinander erfordern ggfs. unterschiedliche Werterhaltungskonzepte.
Auf gleiche Produktauswahl (Bodenbeläge) oder die Kombination von Belägen mit identischem Werterhaltungskonzept achten.
Wir sorgen für excellente Ergebnisse entlang der Wertschöpfungskette
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