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Technic Explorer
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Technische Publikationen
- TI Nr. 1 - Werkseitige Oberflächenausrüstungen von elastischen Bodenbelägen
- TI Nr. 2 - Einfluss von Stuhl- und Möbelgleitern sowie Stuhl- und Möbelrollen
- TI Nr. 3 - Einsatz von elastischen Bodenbelägen in hygienerelevanten Bereichen – Räder und Rollsysteme
- TI Nr. 4 - Sauberlaufzonen: Unfallgefahren mindern und Unterhaltskosten reduzieren
- TI No. 4 - Clean-off zones: Reduce the risk of accidents and decrease maintenance costs
- TI Nr. 5 - Treppensysteme: Leitfaden zur sach- und fachgerechten Sanierung und Belegung
- Tl Nr. 6 - Vertikale Verwendung von elastischen Bodenbelägen
- TI Nr. 7 – Elastische Bodenbeläge auf temperierten Untergründen
- BI Nr. 1 - Reinigung und Pflege
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FRT-Leitfaden
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Weitere Dokumente
Einleitung
Jeder Bodenbelag sollte entsprechend seiner Konstruktion liegend oder stehend, (Herstellerangaben) auf loser Rolle akklimatisiert werden. Insbesondere bei Linoleumbelägen werden die Bahnen zugeschnitten und lose aufgerollt stehend gelagert.
Mit wenigen Ausnahmen werden elastische Bodenbeläge vollflächig geklebt verlegt. Das erfolgt unter Verwendung geeigneter Dispersionsklebstoffe.
Seit 2012 bedürfen Klebstoffe für elastische Bodenbeläge einer bauaufsichtlichen Zulassung. Voraussetzung für die Zulassung ist die Einhaltung von Mindestanforderungen hinsichtlich des Emissionsverhaltens. Der überwiegende Teil der am Markt erhältlichen Klebstoffe hält weit strengere Grenzwerte ein. Erkennbar ist dies an der Auszeichnung mit dem Blauen Engel oder dem EC 1 PLUS Signet der GEV (Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V.)
Der Klebstoff wird unter Verwendung eines Zahnspachtels auf den gespachtelten Untergrund aufgetragen. Es kommen hierbei Zahnleisten des Typs TKB-A und B zum Einsatz. Die Zahnungen sind in ihren Abmessungen genau beschrieben und gewährleisten einen gleichmäßigen Klebstoffauftrag.
Je nach Untergrund und Belagsrücken finden die Zahnungen TKB-A1 – A5 bzw. für Linoleum TKB-B1 und B2 Verwendung. Die genaue Bezeichnung der Zahnung sollte sich eingestanzt auf jeder Zahnleiste wiederfinden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die richtige Klebstoffmenge aufgetragen und das gewünschte Verlegeergebnis erzielt wird.
Nach der Ablüftezeit des Klebstoffs, wird der Belag in das Klebstoffbett eingelegt und gründlich angewalzt. Das Einlegen des
erfolgt in der Regel in das nasse/feuchte (Nass- oder halbnasse Phase des Klebstoffs) Klebstoffbett. Voraussetzung hierfür ist ein gleichmäßig saugender Untergrund und ein mindestens 2 mm dick gespachtelter Untergrund. Bei nicht saugfähigen Untergründen ist eine dickere Spachtelschicht erforderlich.
Speziell rezeptierte Klebstoffe lassen daneben auch eine Haftverklebung zu. Dabei ist die Klebstoffriefe fast komplett durchgetrocknet, weist aber noch eine klebrige Oberfläche (vergleichbar einer Haftnotiz) auf. Eine Haftverklebung kann in speziellen Situationen notwendig sein, sie wirkt sich aber negativ auf das Eindruckverhalten des Belages aus. Nach vorgegebener Wartezeit wird erneut angewalzt.
Ein spezielles Klebeverfahren ist die Kontaktklebung. Hierbei wird der dafür vom Hersteller ausgewiesene Klebstoff nicht nur auf den Untergrund aufgebracht, sondern zusätzlich auf die Belagsrückseite. Die beiden Klebstofffilme müssen vollständig durchgetrocknet sein, bevor der Belag passgenau eingelegt und gründlich angerieben wird. Sobald der Belag angedrückt worden ist, kann eine Feinjustierung des Bodenbelages nicht mehr durchgeführt werden.
Eine Variante der Kontaktklebung ist das Double-Dop-Verfahren. Der Klebstoffauftrag erfolgt i.d.R. auf den vorbereiteten Untergrund mit einer entsprechenden Zahnspachtel analog der Nassklebung. Der Belag wird in das nasse Kleberbett eingelegt und angerieben. Sofort im Anschluss wird der Belag wieder aufgenommen/zurück geschlagen, wobei sich der Klebstofffilm teilt. Dadurch ist nun auch die Belagsrückseite mit Klebstoff „benetzt“, so dass der weitere Prozess wie bei einer Kontaktklebung beschrieben fortzuführen ist.
Neben den klassischen Klebstoffsystemen werden seit einigen Jahren Rollklebstoffe und Trockenkleber für die Verlegung elastischer Bodenbeläge angeboten. Bei den Rollklebstoffen wird der Klebstoff, wie es der Name schon sagt, nicht mit einer Zahnspachtel, sondern mit der Rolle aufgetragen.
Die Verwendung von Rollklebstoffen ist auf die Verlegung von Designbelägen beschränkt.
Für den Verarbeiter ist der ergonomische Auftrag des Klebstoffs im Stehen von Vorteil. Der Auftraggeber freut sich über die schnelle Nutzbarkeit der Fläche nach der Verlegung. Der nur geringe Klebstoffauftrag wirkt sich zudem positiv auf das Eindrucksverhalten des Belages aus.
Neben den Flüssigprodukten haben sich in den letzten Jahren auch die Trockenklebesysteme etabliert. Die auf dem Markt erhältlichen Produkte an Klebesystemen decken inzwischen einen sehr umfangreichen Teil der Bodenbelagsklebungen ab.
Daher gehören Flächenklebungen, von Bodenbelägen, Wandsockeln, Wandhochzug, Kern- und Kettelsockelbefestigungen sowie Treppenstufenbearbeitungen mit Trockenklebstoffen durchaus zu den Standardanwendungen.
Die Auslobungen zu den Produkten und deren Leistungsspektrum ist recht unterschiedlich. Daher ist eine technische Beratung vor der Erstanwendung immer zu empfehlen.
Reaktionsharzklebstoffe kommen bei elastischen Bodenbelägen nur bei speziellen Anforderungen zum Einsatz, z. B. bei direkter Sonneneinstrahlung, besonderen Nutzbelagkonstruktionen, Verkehr von Flurförderfahrzeugen, Feuchtebelastungen etc.
Die Empfehlungen der Bodenbelagshersteller zur Verlegung und zu Klebstoffen sollten unbedingt beachtet werden.