WISSENS­DATENBANK

< zurück
Drucken

Unterlagen und Unterbodensysteme

Einleitung

Eine Unterlage ist eine Funktionsschicht zwischen dem Unterboden und dem Fußbodenbelag.

Mit einer Unterlage erfolgt die Anpassung an die Anforderung vor Ort oder an die Anforderung des Kunden, zum Beispiel nach mehr Schallminderung oder besseren Gehkomfort.

So vielfältig die Anforderungen sind, so groß ist auch die Vielfalt der Unterlagen in Material, Qualität und Funktion. Deshalb bestimmen Wissen und Kompetenz vor Ort die beste Lösung.

Materialien

Der Einsatz verschiedener Rohstoffe und deren Kombinationen bietet die Möglichkeit einer Verlegeunterlage besondere Eigenschaften zu verleihen und diese in verschiedenen Formaten, z. B. als Rollenware, Platten oder Faltplatten herzustellen. Bekannte Materialien können sein:

  • Kork- und Korkment
  • Extrudierter Polystyrol Schaum (XPS)
  • HDF- und Holzfasern
  • Zellstoff
  • Synthese-Kautschuk
  • Latex
  • Polyurethan
  • Polyethylen
  • Polyolefine
  • Polyester

Ziele des Aufbaus, Funktionen und Nutzen

Unterlagen und Unterbodensysteme …
… schützen
… entkoppeln
… gleichen aus
… reduzieren Dampfdiffusion
… isolieren
… reduzieren Schall
… verbessern Elastizität
… bauen Stoßkraft ab
… stabilisieren
… schonen und erhalten den Nutzwert
… verbessern Gehkomfort
… erleichtern die Renovierung
… erleichtern den Rückbau

LVT Dryback Verlegung bei laufendem Betrieb auf einseitig klebender Unterlage. | Foto: Prinz

Beschreibungen der Eigenschaften (Auszug)

PC | Punctual Conformability Punktuelle Ausgleichsfähigkeit

SD | Water Vapor diffusion resistance Wasserdampfdurchlässigkeit

Zum Beispiel zum Ausgleich eines unebenen Estrichs (Sandkörner o.ä.)

Angabe in „mm“

Ein höherer Wert weist ein besseres Ausgleichsverhalten auf.

Der SD-Wert bewertet den Schutz von feuchtigkeitsempfindlichen Bodenbelägen vor aufsteigender Restfeuchte

Angabe in „m“

Ein höherer Wert bedeutet eine bessere Dampfbremse (min. Anforderung 75 m)

R | Thermal Resistance
Wärmedurchlasswiderstand

Beim Einsatz von Fußbodenheizung oder -kühlung darf der Wärmedurchlasswiderstand des gesamten Fußbodenaufbaus (Bodenbelag und Unterlage) nicht größer sein als 0,15 m²K/W (Heizung) und 0,10 m²K/W (Kühlung).  

Angabe in m²K/W

IS | Impact Sound Reduction
Trittschallminderung

Durch eine akustische Messung wird eine über den Bodenbelag laufende Person im darüber liegenden Raum gemessen und bewertet.

Angabe in „dB“

  • Je höher der Wert, umso geringer werden die Geräusche in den darunter liegenden Raum übertragen.

RWS | Radiated Walking Sound Emission
Gehschallemission

Unter Gehschall versteht man den Schall, der im Raum selbst wahrgenommen wird (z. B. durch Begehen, spielende Kinder usw.).

Angabe in „% Minderung“

  • Je niedriger der RWS-Wert, desto leiser wird die Unterlage – in Kombination mit dem Fußbodenbelag – wahrgenommen.

DL | Dynamic Load
Dynamische Druckfestigkeit

Ein Fußbodenaufbau ist stetig wiederholenden dynamische Belastungen, z. B. durch gehende Personen oder rollende Lasten, ausgesetzt. Dies wird im Test durch eine zyklische Be- und Entlastung der Unterlage simuliert.

Angabe in „Zyklen“

  • Je höher die Anzahl an Zyklen, desto widerstandsfähiger die Unterlage.

Hinweis:

Die Stuhlrolleneignung erfordert die Prüfung des Systems aus Belag und Unterlage.

CS | Compressive Strength
Druckbeanspruchung

Beschreibt die Fähigkeit der Unterlage hohen Lasten zu widerstehen, ohne dass das Verbindungssystem irreparabel beschädigt wird.

Angabe in Kilopascal „kPa“ ( 1 kPa = 1 N/m²)

  • Je höher der Wert, desto schwerere Lasten werden toleriert, z.B. Aquarium, Sofa, Piano.

CC | Compressive Creep
Dauerhafte Druckbeanspruchung

Beschreibt das Langzeitverhalten der Unterlage durch andauernde statische Belastungen.

Angabe in „kPa“

  • Je höher der Wert, desto besser bleiben die physikalischen Eigenschaften der Unterlagsmatte erhalten.

Hinweise und Normen

Die individuellen Eigenschaften einer Unterlage können nicht alle Anforderungen erfüllen.
Grundsätzlich dürfen in Deutschland nur Unterlagen verbaut werden, die bauaufsichtlich zugelassen sind und mit einem Ü-Zeichen gekennzeichnet sind.
Bei Verbundkonstruktionen ist eine Brandprüfung des Systems notwendig.

Aufbau eines Unterbodensystems | Foto: Unifloor

DIN EN 14041
Elastische, textile, Laminat- und modulare mehrschichtige Bodenbeläge – Wesentliche Merkmale;
Deutsche Fassung EN 14041:2018

DIN 4109-1
Schallschutz im Hochbau – Teil 1:
Mindestanforderungen

TM 1 Technisches Merkblatt MMFA
Unterlagsmaterialien unter mehrschichtig modularen Fußbodenbelägen (MMF) – Prüfnormen und Leistungsindikatoren

Ausrollen der Verlegeunterlage für SPC Beläge | Foto: Prinz

Das Unterbodensystem liegt | Foto: Unifloor

Dry Back Verlegung auf haftender, mineralischer Unterlage | Foto: Windmöller

Sanierungsunterlage für LVT Dryback Verlegung auf PVC-Alt-Belag  | Foto: Prinz

Unterbodensystem im Spiegel – Messe Leipzig | Foto: Unifloor

Click-LVT Verlegung auf geeigneter Unterlage | Foto: Windmöller

Verlegeunterlage auf Stoß anlegen | Foto: Prinz

Vorteil: Trotz Umbau läuft der Betrieb weiter | Foto: Unifloor

Verlegung eines MMF-Belags auf mineralischer Unterlage | Foto: Windmöller

Wir sorgen für excellente Ergebnisse entlang der Wertschöpfungskette
Nach oben