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Kapitel 5: Bauliche Maßnahmen / vorbeugende Maßnahmen / örtliche Gegebenheiten

Viele Probleme bei der Reinigung und Pflege können im Vorfeld durch angepasste bauliche Maßnahmen vermieden werden. Hervorzuheben sind hier vor allem angemessene Sauberlaufzonen, die nach Möglichkeit bereits bei der Gebäudeplanung zu berücksichtigen sind. Als Sauberlaufzonen werden dabei die Flächen definiert, in der ein Sauberlaufsystem fest oder lose installiert ist. Ein Sauberlaufsystem wiederum kann aus einem Gitterrost, einer Schmutzfangmatte, einem Schuhabstreifer oder aus einer Kombination dieser bestehen.

Durch diese Sauberlaufzonen können der Eintrag von Schmutz und damit die notwendigen Reinigungs- und Pflegemaßnahmen minimieren werden. Auch die schlimmstenfalls drohenden Sanierungsmaßnahmen werden vermieden bzw. zeitlich stark hinausgezögert. Unterstützt werden solche baulichen Maßnahmen durch präventive Maßnahmen wie z. B. angepasste Stuhlgleiter.

Umgekehrt können örtliche Gegebenheiten oder nachträgliche bauliche Maßnahmen zu Problemen führen. Zu nennen ist hier unter anderem die Wirkung von Temperatur und UVLicht durch großflächige Glasfronten.

vorbeugende Maßnahmen / bauliche Maßnahmen / örtliche Gegebenheiten

Problem Behebung / Hinweis

Verschleiß Aufgrund einer erhöhten Beanspruchung durch z. B. ungeeignete oder verhärtete Stuhl- oder Möbelgleitern. In Filzgleitern können sich Sand und andere harte Partikel festsetzen.

(siehe Tabelle 23, Abb. 10, 14)

Einsatz von geeigneten Gleitern. Die Funktionsfähigkeit der Gleiter überprüfen/ warten. Hierbei haben sich z. B. teflonbasierte Gleiter als zweckmäßig erwiesen [14].
Unterschiedliche Beläge nebeneinander erfordern ggfs. unterschiedliche Werterhaltungskonzepte.
Auf gleiche Produktauswahl (Bodenbeläge) achten.

Starke Sonneneinstrahlung (Große Fensterfronten) führt zu erhöhter Temperaturbelastung. Je nach Glas kann es auch zu einer erhöhten UVBelastung kommen. Dies kann zu einer Veränderung (Farbveränderung, Versprödung, siehe Tabelle 23, Abb. 31, 32) des Bodenbelages und des Reinigungsverhaltens führen.

Folgende Problemstellungen können auftreten:

  •  Änderung des Benetzungsverhaltens und der Filmbildung von Reinigungs- und Pflegemitteln. Rissbildung infolge von thermischer Ausdehnung.
  • Zu schnelles Antrocknen der Reinigungsflotte
  • Störung der Filmbildung bei Pflegemitteln (Abpudern, schuppige Oberfläche, siehe Tabelle 23, Abb. 28-30, 40, 42)
  • Bildung klebriger Rückstände
  • Farbveränderungen durch UV-Einstrahlung

Fenster ggf. beschichten, Beschattungsanlage installieren.

Reinigungs- bzw. Pflegemaßnahmen wenn möglich in Zeiten mit verminderter Sonneneinstrahlung verlegen.

Bei starker thermischer Belastung ist das Reinigungssystem anzupassen.

Sauberlaufzonen

Problem Behebung/ Hinweis

Mechanische Beschädigung der Bodenbeläge und erhöhte Reinigungskosten durch den Eintrag von Schmutz (vor allem Sand) und Nässe ins Gebäude.

(siehe Tabelle 23, 4, 11-12)

Je höher der Anspruch an Ästhetik, Werterhaltung usw. und je empfindlicher der nachfolgende Belag, desto wichtiger die Auswahl des Schmutzfangsystems.

Grundsätzlich ist ein Sauberlaufsystem in die Bauplanung zur Reduzierung von Folgekosten und aus Gründen der Werterhaltung bereits einzubeziehen. Dabei sollte eine der Begehfrequenz des Eingangsbereiches angemessene Sauberlaufzone von mind. 4-6 m eingeplant werden[s. a. BGR/GUV-R 181 [7, 8]. Diese sollte im Idealfall aus drei Abschnitten bestehen: außen, im Mattenrahmen (zur Aufnahme von Grobschmutz, Feinschmutz und Nässe) und innen (zur Aufnahme von Feinschmutz und Nässe).

Es ist darauf zu achten, dass die Sauberlaufzonen fach- und sachgerecht eingebaut werden bzw. nach der Reinigung richtig zurückgelegt werden, damit keine Stolperstellen entstehen.

Nachträgliche ergriffene Maßnahmen sind kein adäquater Ersatz für planerische Konzepte (s. a. BGR/GUV-R 181 [7, 8]).

Nachträgliches Auslegen von Schmutzfangmatten kann zu Problemen führen wie:

  • erhöhte Unfallgefahr (Stolpern)
  • stören der bestehenden Optik
  • Irreversible Kontaktverfärbungen/ Farbänderungen des Bodenbelages („Weichmacherwanderung“ aus der Schmutzfangmatte)

Frühzeitige Planung von Sauberlaufzonen, die an die baulichen Gegebenheiten
angepasst sind.

Materialien der Schmutzfangmatten und unterliegenden Bodenbelag ggf. mit Anbietern aufeinander abstimmen.

Die Schmutzfangmatte ist entsprechend dem Schmutzeintrag regelmäßig zu reinigen (s. u.).

  • Staufeuchtigkeit unter einer Schmutzfangmatte (Schädigung der Befilmung und mikrobiologische Kontamination möglich)

Feuchteeintrag von außen vermeiden bzw. Abhilfe schaffen (s. u.).

Schmutzfangmatte erst nach Abtrocknen des Untergrundes und des Rückens wieder auslegen.

Eintrag von Schmutz und Nässe, trotz Sauberlaufzone im Eingangsbereich:

Verwenden von Matten mit offener Schlingen- oder Wellenstruktur, so dass Schmutz und Nässe aufgenommen werden und kein „Stempelkisseneffekt“ entsteht (Mitnahme und Verschleppung von Feuchtigkeit und Schmutz aus Sauberlaufzone).

Zwangsläufige Sicherstellung des Begehbereiches.

Keine oder nicht ausreichende Reinigung und Wartung von Sauberlaufsystemen

Reinigungsfrequenz des Sauberlaufsystems den Bedürfnissen anpassen und
regelmäßig durchführen.

Offene Schlingen- oder Wellenstruktur, so dass sie durch Absaugen gereinigt werden können.

Aufrollbare Aluprofil-Beläge und ggf. Mattenteilung (Gewicht, Wartung), um die Mattenrahmen leicht reinigen zu können. Sauberlaufmatten mit Vinyl- oder Gummirücken, so dass Schmutz und Nässe nicht entweichen können.

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